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Unten können Sie kleine Erfahrungsberichte unserer Mitglieder lesen.

Um Ihnen Mut zu geben, einfach einmal mit uns zu sprechen, veröffentlichen wir auch einen kleinen Auszug aus einem Interview mit der erfolgreichen deutschen Biathletin Andrea Henkel:

YourLife: Wie hat Ihr Umfeld, also zum Beispiel Ihre Familie, auf die Veränderung reagiert?
Andrea Henkel: Durch meine Recherche erkannte ich viele Symptome der Glutenunverträglichkeit bzw. Zöliakie bei meinem Vater, der bereits Darmoperationen hinter sich hatte. Das erzählte ich natürlich meinen Eltern, die nun auch einen glutenfreien Speiseplan haben. Mein Vater bemerkte sehr schnell eine positive Veränderung. Die meisten in meinem Umfeld bewunderten vor allem meine Konsequenz. Meine Freunde nehmen alle sehr viel Rücksicht und sogar mein Lieblingsitaliener hat sich auf meine „Sorgen“ eingestellt.

YourLife: Als Hochleistungssportlerin müssen Sie stets top in Form sein. Wie vermeiden Sie Diätfehler?
Andrea Henkel: Wenn ich am Stützpunkt Oberhof trainierte, aß ich immer in der Bundeswehr-Kantine der Sportfördergruppe zu Mittag. Nach meiner Diagnose fing ich an, viel öfter selbst zu kochen. Die Küche der Sportfördergruppe würde auch gerne für mich kochen, was ich sehr aufmerksam und nett finde. Allerdings habe ich sehr viel Spaß am Backen, am Kochen und Ausprobieren verschiedener Gerichte gefunden, so dass ich das nicht missen möchte . Außerdem weiss ich so was drin ist, bzw. was nicht drin ist. Wenn ich auswärts esse, passe ich ebenfalls gut auf, was ich bestelle und frage im Zweifelsfall nach, ob es glutenfreie Varianten gibt. Dann findet sich immer eine Möglichkeit.

Auf der Homepage der Firma Schär finden Sie das komplette Interview mit YourLife.

Vor 20 Jahren erhielt ich die Diagnose "Zöliakie". Ich war glücklich, endlich zu wissen,was mit mir los ist. Dann war ich allerdings erstmal ziemlich alleine auf mich gestellt. Im Reformhaus gab es ein Brot -na ja- der Hunger musste gestillt werden. Gemüse, Kartoffeln und Obst, da konnte man nicht viel falsch machen.

Über den Flyer aus dem Reformhaus erfuhr ich von der Zöliakiegesellschaft. Nachdem ich mich dort gemeldet hatte, lernte ich die Kontaktperson für den Kreis kennen und konnte den ersten glutenfreien Kuchen geniessen ----- es war göttlich! Ich dachte so etwas gibt es für mich nie mehr.

Dank der Zöliakiegesellschaft bin ich nun 20 Jahre auf der glutenfreien Seite und es geht mir gut. Vor 10 Jahren kam ich in die neue Zöligruppe Lüneburg und übernahm bald dort ehrenamtliche Aufgaben als Kontaktperson. Es gibt mir sehr viel mit so netten Menschen zusammen zu kommen und den jungen Müttern, deren Kinder frisch betroffen sind, mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. In der Zwischenzeit gibt es fast ein glutenfreies Schlaraffenland. Nur ein Lokal, in dem wir nach Herzenslust glutenfrei essen können, evt. auch einmal Pizza, fehlt uns in Lüneburg.
Aber wir arbeiten daran!
Nachtrag März 2012: Ein Bericht in der Zeitschrift Quadrat über die Piazza Italia in Lüneburg, die Pastagerichte mit glutenfreien Nudeln anbietet.

Meine Sprue wurde 1988 erkannt. Längere Zeit davor hatte ich mal mehr mal weniger Durchfälle, einen mächtigen Blähbauch und Bauchschmerzen. Irgendwann wurde dann von einem Facharzt die richtige Diagnose gestellt und ich wurde gleich auf glutenfreie Nahrung eingestellt. es ging mir dann bald besser. Zum damaligen Zeitpunkt waren die Angebote glutenfreier Nahrungsmittel noch sehr begrenzt. Heutzutage gibt es eine Vielzahl von Firmen, die auch Supermärkte mit glutenfreien Lebensmitteln beliefern. Ein Problem sind bis heute die hohen Kosten, die weder von den Krankenkassen bezuschusst, bzw. vom Finanzamt anerkannt werden.

Vor vier Jahren wurde bei mir Zöliakie durch einen Zufall festgestellt. Obwohl mir die Krankheit durch meine Kinder nicht unbekannt war (sie bekamen das erste halbe Jahr kein Getreide), habe ich eindeutige Symtome bei mir ignoriert. Blähbauch Durchfall, Übelkeit bestimmten meinen Alltag. Ich wurde extrem müde und schlapp und konnte den Tag kaum durchstehen. Eine Schildrüsenuntersuchung war meine Rettung. Der Arzt machte gerade eine Studie über Glutenunverträglichkeit und ich machte mit. Zwei Wochen später kam das eindeutige Ergebnis.
Im Reformhaus ließ ich mir alles genau erklären und ich besorgte mir ausreichend Lektüre. Heute habe ich, nach vielen Anfangsschwierigkeiten, alles ganz gut in Griff. Ich backe und koche für meine Familie zum größtenteil glutenfrei mit. Zum Glück gibt es ein großes Sortiment für uns. Vieles ist Geschmackssache, das muß jeder ausprobieren. Die Krankheit hat mich mein Eßverhalten überdenken lassen. Heute lebe ich gesünder als früher und mir geht es super. Ich sehe meine Zöliakie nicht als Belastung, sondern als Chance gesund zu leben.

Meine Zöliakie fing wahrscheinlich schon als Baby an, da ich nach der Geburt bis zum 1. Lebensjahr unter ständigen Durchfällen litt. Bis zu meiner Diagnose mit 45 Jahren hatte ich nie wieder Durchfälle sondern oft Verstopfungen. Als Kind mochte ich auch lange Jahre keine Milchprodukte und wurde deshalb sogar verschickt. Mein Körperwuchs ist klein im Gegensatz zu meinen Geschwistern. Bis zum 7. Lebensjahr war ich ständig krank. Ab 10 bekam ich dann noch Rückenprobleme die orthopädisch betreut werden mussten. Als junges Mädchen gesellten sich dann noch Schulter-, Nacken-, Kopfschmerzen, niedriger Blutdruck, ständige Blähungen und zahlreiche andere Beschwerden im Körper dazu. Die letzen 10 Jahr vor der Diagnose bekam ich fast jedes Jahr eine langwierige Bronchitis. Nie wurden die richtigen Ursachen für all die Erkrankungen gefunden.
Mit 45 endlich die Diagnose Zöliakie, durch einen Zufall. Man vermutete inzwischen Rheuma, obwohl kein Rheumafaktor vorlag. Also probierte ich alle gängigen Rheumamittel aus, wodurch ich starke Magenschmerzen bekam. Was allerdings wiederum mein Glück war, denn es wurde eine Magenspiegelung durchgeführt mit einer Dünndarmbiopsie. Nach der Diagnose hatte ich nun erst mal Bedenken, dass ich nun nichts Leckeres mehr essen kann. Aber nach ca. ½ Jahr hatte ich meine Ernährung im Griff und einige Beschwerden wie Kopfweh und Blähungen ließen langsam nach.
Was mir auch sehr geholfen hat ist unsere super nette Selbsthilfegruppe. Dort werden immer fleißig Rezepte ausgetauscht und geschlemmt wie im Schlaraffenland, da jeder etwas zum Essen mitbringt.